Kulturregion Nordschwarzwald kommt

12.12.2018

Später Erfolg der gemeinsamen Initiative von CDU und SPD für eine Kulturregion - Heute hat die Verbandsversammlung beschlossen, die Geschäftsstelle der AG Kulturregion Nordschwarzwald vom 1. Januar 2019 an dauerhaft beim Regionalverband anzusiedeln

Später Erfolg des im Frühjahr 2015 gestellten gemeinsamen Antrags der Fraktionen von CDU und SPD in der Verbandsversammlung des Regionalverbandes Nordschwarzwald: Jetzt hat die Verbandsversammlung beschlossen, die Geschäftsstelle der AG Kulturregion
Nordschwarzwald vom 1. Januar 2019 an dauerhaft beim Regionalverband
anzusiedeln. Die hierfür geschaffene Teilzeitstelle wurde mit Monika
Schweickert besetzt. Damit verfügt die Region ab 2019 über eine
zentrale Koordinationsstelle für die Kulturzusammenarbeit. Und die AG
Kulturregion Nordschwarzwald kann sich über eine kontinuierliche Begleitung
und Unterstützung durch eine hauptamtliche Geschäftsstelle
freuen. Das war Anliegen des gemeinsamen Antrags, den der damalige CDU-Regionalrat Andreas Felchle, Bürgermeister von Maulbronn, formuliert hatte.

Die AG Kulturregion Nordschwarzwald ist die zentrale Institution für
Kulturzusammenarbeit im Nordschwarzwald. Mitglieder sind die Kulturschaffenden
und Kulturinstitutionen der Region, die Kulturbeauftragten
der Kreise und Kommunen, der Regionalverband Nordschwarzwald und
weitere Kulturförderer. Die Arbeitsgemeinschaft existiert seit vielen Jahren,
hatte aber immer damit zu kämpfen, dass die Mitglieder ihre Arbeit
ehrenamtlich erbringen mussten. Daher kam der Wunsch auf, die AG
und ihre Mitglieder durch eine hauptamtlich geführte Geschäftsstelle zu
unterstützen. In den vergangenen zwei Jahren wurde diese Funktion
übergangsweise von Landratsamt Enzkreis und der Stadt Pforzheim
übernommen und wird nun dauerhaft beim Regionalverband
Nordschwarzwald angesiedelt.

Der jetzigen Stellenschaffung waren intensive Abstimmungen zwischen
dem Regionalverband, den Kreisen und der AG Kulturregion vorangegangen.
„Die jetzige Lösung ist ein Gewinn für alle“, sagt der Direktor
des Regionalverbandes Dr. Matthias Proske. „Die AG Kulturregion kann sich künftig auf eine kontinuierliche, hauptamtliche Unterstützung verlassen.
Damit können die von der AG entwickelten Projekte künftig effektiver
umgesetzt werden, z.B. im Bereich Kulturmarketing und hinsichtlich
des geplanten regionalen Kultursommers. Hierfür sollen durch
die Geschäftsstelle auch Fördermittel eingeworben werden. Die Geschäftsstelle
wird außerdem allen Kulturakteuren der Region als zentrale
Schnittstelle dienen, um Kooperationen und Austausch zu ermöglichen.
Gleichzeitig erfolgt über die Gremien des Regionalverbandes die
direkte politische Anbindung an die Kreise und Kommunen der Region.“

Die Geschäftsstelle der Kulturregion wurde mit Monika Schweikert
besetzt, die damit das „neue Gesicht der Kulturregion“ sein wird. Frau
Schweickert war bereits in der Vergangenheit beruflich in der regionalen
Kulturarbeit tätig. So hat sie 2013 den „Nordschwarzwaldtag Kultur und
Tourismus“, eines der größten regionalen Kulturevents, initiiert und den
Aktionstag in den Folgejahren federführend organisiert. „Ich freue mich,
dass ich ab Januar die Kulturarbeit in der Region Nordschwarzwald erneut
unterstützen darf!“, sagt Schweickert. „Das ist eine äußerst
reizvolle und spannende Aufgabe, die ich sehr gerne übernehme.“

Info:
Gemeinsamer Antrag der CDU-Fraktion und der SPD-Fraktion
in der Regionalverbandsversammlung Nordschwarzwald



Die CDU-Fraktion und die SPD-Fraktion stellen den Antrag:

Die Regionalverbandsversammlung möge beschließen

den Regionalverband Nordschwarzwald auch als „Kulturregion Nordschwarzwald“ zu etablieren; hierzu
die 2013 und 2015 durchgeführten bzw. zur Austragung kommenden Nordschwarzwaldtage „Kultur & Tourismus“ zu verstetigen und weiterzuentwickeln,
die bereits bestehenden Kulturmarketing-Netzwerke der Region ( z. B. „Erlebniswelt Kultur“, Internetplattform der Landkreise Enz, Calw und Freudenstadt und der Stadt Pforzheim) zu unterstützen,
die Kulturarbeit von Kommunen und privaten Trägern in der Region weiter zu vernetzen und gemeinsam zu vermarkten,
ab 2016 in den Haushaltsplänen des Regionalverbands jährlich 100.000 Euro zur Verfügung zu stellen für personelle und sachliche Ausstattung des Aufgabengebietes „Kulturregion“.


Begründung:

Die Erledigung der dem Regionalverband zugewiesenen gesetzlichen Planungsaufgaben ist und bleibt Schwerpunkt seiner Arbeit. Immer deutlicher wurde und wird in den letzten Jahren aber, dass die Region Nordschwarzwald Bekanntheit und Profil erst gewinnt, damit den Kommunen der Region und der regionalen Wirtschaft positive Standortfaktoren schafft über das Erzeugen, das Vernetzen und Bewerben von regionalen Produkten und Alleinstellungsmerkmalen, welche die Chancen effizienten Außenmarketings erhöhen und nicht zuletzt Binnenmarketing-Möglichkeiten, ein regionales „Wir-Gefühl“, „corporate identity“ schaffen. Neben den Kernaufgaben der Siedlungs- und Verkehrsentwicklung, der Ver- und Entsorgung und dem Umweltschutz und der Mitwirkung bei der Wirtschaftsförderung könnte der Regionalverband auch den Bereich „Kultur“ zu den Steuerungsaufgaben zählen.
Qualität und Vielfalt kultureller Angebote sind ein wesentlicher Faktor für die Zufriedenheit der Bürger einer Kommune bzw. Region, für das Akquirieren neuer Einwohner und natürlich auch für das Werben um Gäste.
Einer „Kulturregion Nordschwarzwald“ käme aber sehr bewusst NICHT die Aufgabe zu, eine weitere Institution im Feld der Wirtschaftsförderer, insbesondere der Tourismusförderung zu sein. Die Vernetzung und Vermarktung bestehender kultureller Produkte in der Region ist für sich genommen wichtige Aufgabe – selbstverständlich mit Schnittstellen zu Tourismus- und allgemeiner Wirtschaftsförderung, weswegen sich projektbezogen Kooperationen anbieten.

Die „Kulturregion Nordschwarzwald“ hat Hervorragendes zu bieten, ist bislang aber nicht ausreichend in der Lage, dies der eigenen Bevölkerung regionalweit zu vermitteln und auch alle Chancen der Außenvermarktung auszureizen.

In der Arbeitsgemeinschaft „Erlebniswelt Kultur“ bemühen sich 16 kommunale und private Institutionen der Region seit gut 15 Jahren um gemeinsame Vermarktung ihrer Kulturhighlights. Durch die Internet-Plattform, die durch die „AG Kulturregion Nordschwarzwald“ (3 Landkreise, Stadt Pforzheim) und die IHK Nordschwarzwald auf den Weg gebracht wurde, wird die Arbeit der „Erlebniswelt Kultur“ erleichtert; es fehlt aber an stetiger Befassung, an Einbindung weiterer Partner, an personellen Ressourcen.

Nach Auffassung unserer Fraktionen benötigt die Region dringend ein professionell geführtes, auf Stetigkeit und Weiterentwicklung angelegtes Netzwerk der kulturellen Aktivitäten mit dem Ziel der Vermarktung nach innen und außen – ohne die Selbständigkeit der einzelnen Aktivitäten anzupassen oder gar zu beschneiden.

Zu den Vernetzungs- und Werbefunktionen hinzu treten sollten andere Marketing-Maßnahmen zur weiteren Kunden-Steigerung und intraregionaler Erreichbarkeit der Kulturveranstaltungen.
Beispiele:
Die Ausweitung des „Kulturtickets“ im Verkehrsverbund Pforzheim Enzkreis auf deutlich mehr Kulturträger, möglichst aber auch auf den ÖPNV in der gesamten Region („Ein Ticket für eine Region wird gemeinsam mit den Verkehrsverbünden jeweils am Nordschwarzwaldtag initiiert“).
Die Verknüpfung von Kultur-Angeboten mittels preislicher Vergünstigungen („Pakete“, „Cards“, gegenseitige Rabatte).
Die (weitere) Entwicklung kundenfreundlicher Ticket-Buchungssysteme – für Einheimische der Region wie für Touristen und Gäste (hier auch in Kooperation zur Tourismusförderung mit „Buchungspaketen“, z.B. „Kulturveranstaltung + Abendessen“ , „Kulturveranstaltung + Übernachtung“ …)

Diese Vernetzungs- und Vermarktungsaufgaben, nur punktuell ergänzt um „Eigenprodukte“ wie den Nordschwarzwaldtag, bedürfen dauerhafter und nachhaltiger Bearbeitung. Sie ist niemals dauerhaft ehren- oder nebenamtlich zu leisten; auch das noch so engagierte Bemühen der Kommunen um Austausch und Zusammenwirken ihrer für Kulturarbeit Zuständigen ist auf Dauer nicht in der Lage, zeitgemäß-professionelle Angebote und bürger- bzw. kundenorientierte Organisationsstrukturen zu ermöglichen.

Es bedarf aber gleichwohl nicht der Gründung einer weiteren Institution. Nach Auffassung unserer Fraktionen besteht sie längst im öffentlich-rechtlich verfassten und kommunal getragenen Regionalverband Nordschwarzwald.
Die Verbandsverwaltung muss allerdings in die Lage versetzt werden, die „Kulturregion Nordschwarzwald“ professionell zu betreuen und zu entwickeln. Dies erfordert ausreichende Personalausstattung, finanzielle Mittel zur Vermarktung und auch regelmäßig mehr Geld für die Organisation der Nordschwarzwaldtage.


25. März 2015




Günter Bächle Thomas Knapp
Vorsitzender der CDU-Fraktion Vorsitzender der SPD-Fraktion


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