CDU-Regionalräte Nordschwarzwald
07.07.2021
In der Sitzung wurden die Ergebnisse einer regionalen Stromdatenanalyse vorgestellt, die gemeinsam von Regionalverband und Industrie- und Handelskammer erarbeitet wurde. Darin wird festgestellt, dass der in der Region verbrauchte Strom nur zu 25 % aus der Region selbst stammt – erfreulicherweise jedoch heute schon fast zu 100% aus Erneuerbaren Energien
„Bereits Albert Einstein hat festgestellt: Eine neue Art von Denken ist notwendig, wenn die Menschheit weiterleben will.“ Damit verdeutlichte der Verbandsvorsitzende Klaus Mack (CDU) in der heutigen Verbandsversammlung des Regionalverbands Nordschwarzwald die Dringlichkeit, mit der dem fortschreitenden Klimawandel begegnet werden muss. Schon im einleitenden Vortrag des Verfassungsrechtlers Prof. Dr. Christian Kirchberg aus Karlsruhe, der zum Beschluss des Bundesverfassungsgerichts zum Bundesklimaschutzgesetz und dessen Auswirkungen auf die Regionalplanung referierte, wurde deutlich, dass die Anstrengungen zum Klima- und Ressourcenschutz intensiviert werden müssen. „Und das eher gestern als morgen“, so Mack.
Klaus Mack freut sich deshalb sehr über den heutigen Beschluss, mit der die Region Nordschwarzwald zur 100%-Erneuerbare-Energien-Region werden will: „Unser Ziel ist es, die räumlichen Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass in der Summe jährlich genauso viel Strom aus Erneuerbaren Energiequellen in der Region bereit gestellt werden kann wie wir in der Region im Jahr 2050 erwartungsgemäß verbrauchen werden.“
In der Sitzung wurden die Ergebnisse einer regionalen Stromdatenanalyse vorgestellt, die gemeinsam von Regionalverband und Industrie- und Handelskammer erarbeitet wurde. Darin wird festgestellt, dass der in der Region verbrauchte Strom nur zu 25 % aus der Region selbst stammt – erfreulicherweise jedoch heute schon fast zu 100% aus Erneuerbaren Energien. „Im Vor-Corona-Jahr 2019 wurden in der Region rund 2.800 Gigawattstunden (2,8 Mrd. Kilowattstunden) Strom verbraucht, dieser Verbrauch wird bis 2050 um voraussichtlich rund 20% auf dann 3.300 Gigawattstunden ansteigen“, so der Verbandsdirektor des Regionalverbands, Dr. Matthias Proske, „wobei die Elektromobilität Treiber dieser Entwicklung sein wird.“ Die bisherige Versorgungslücke zwischen Strombereitstellung und -verbrauch in Höhe von rund 2.100 Gigawattstunden wird heute durch Stromimporte gedeckt. Die Lücke ließe sich summarisch vollständig schließen, wenn entweder 112 der neuesten Windkraftanlagen aus der 5,6-MW-Klasse in der Region aufgestellt würden – oder auf insgesamt rund 2.900 Hektar Freiflächen-Photovoltaikanlagen errichtet werden würden.
In den beiden Energieträgern Wind und Sonne sieht die Stromdatenanalyse die größten Optionen für einen Ausbau. Denn das Potenzial der Wasserkraft gilt als nahezu ausgereizt, Geothermie spielt in der Region aufgrund der geologischen Verhältnisse keine Rolle und die Biomasseverstromung beinhaltet Nutzungskonflikte mit der regionalen Erzeugung von Lebens- und Futtermitteln.
Für die CDU-Fraktion äußerte sich der Fraktionsvorsitzende Günter Bächle wie folgt: „Wer die Energiewende und Klimaschutz will, darf nicht die Nutzung von Sonnen- und Windenergie verdammen, weil dazu technische Einrichtungen in der Landschaft notwendig sind. Sonst wären das nur leere Worte. Verantwortungsvoll Standorte im Regionalplan zu sichern, muss jetzt erfolgen. Sich dazu ein ehrgeiziges Ziel zu setzen, kann dem Anliegen nur dienen. Im Entscheidungsprozess die Bevölkerung mitzunehmen, entspricht auch dem gemeinsamen Antrag von CDU und Grünen in der Regionalverbandsversammlung.“
Die Ergebnisse der Stromdatenanalyse und der heutige Beschluss werden als wesentliche Eckpfeiler in den Teilregionalplan Erneuerbare Energien, den die Geschäftsstelle des Regionalverbands nun ausarbeiten wird, einfließen. Mit diesem Plan sollen dann ausreichend Flächen für die Errichtung von Windkraft- und Freiflächenphotovoltaikanlagen für eine 100%-Erneuerbare-Energien-Region Nordschwarzwald bereitgestellt werden.
Keine Einträge vorhanden